Die meisten Menschen sind nicht gerade begeistert, wenn Sie etwas von Qualitäts-Management lesen. Ich möchte mit diesem Artikel ein paar Anregungen aus dem Alltag geben, sich dem Thema Qualität einmal anders zu nähern. Wie gewohnt lehne ich mich wieder an mein Projekt-Phasenmodell an, um verschiedene Aspekte von Qualitäten zu betrachten.
Bei der Initialisierung eines Projekts denkt man wahrscheinlich nicht sofort an Qualität. Und doch ist dieser Aspekt hier ganz besonders wichtig. Es gilt nämlich, die gewünschten Qualitäten festzulegen, die am Ende des Projekts erreicht werden sollen.
Beispiel: Bei der Partnersuche achte ich ja auch nicht erst bei der Hochzeit darauf, welche „Qualitäten“ mein Partner hat. Das sollte ich viel früher erfahren und gut überlegen (nach der 3-monatigen Phase von Verstandsaussetzern und Gefühlsorkanen), ob diese zu meinen Wünschen passen.
Apropos Hochzeit. Da wären wir ja schon bei der „Vertragsphase“: Dem Hochzeitstag.
Die Qualität dieses Tages sollte nicht durch einen schlecht gelaunten Standesbeamten, schlechtes Essen, einen unflexiblen DJ oder ein quietschendes Hochzeitsbett beeinträchtigt werden. An kaum einem anderen Tag empfinden wir Qualität als ein solch entscheidendes Kriterium für unser Leben.
Aber wie kann ich die Qualität im Voraus messen? Ein ganz einfacher Tipp in Bezug auf mein 2.Beispiel. Gehen Sie einfach auf ein paar Hochzeiten. Irgendwo heiratet ja immer jemand, den Sie kennen. Und dann schreiben Sie auf, was Ihnen an dem Hochzeitstag besonders gefällt und auch für Ihre Hochzeit geeignet erscheint. Einen guten DJ erkennt man erst, wenn man ihn erlebt. Und auch das Restaurant und das Essen kann vorher leicht direkt getestet werden. Bei dem Standesbeamten wird es schon schwieriger. Ich empfehle zumeist Standesbeamtinnen. Frauen identifizieren sich mehr mit Ihrem Beruf. Dazu gibt es sogar Untersuchungen.
Was die Qualitätsmessung der Braut betrifft, da will ich mal keine Empfehlung geben. Allerdings bin ich persönlich nicht davon überzeugt, dass die gängigen Kriterienvergleiche in Internetportalen wirklich geeignet sind. Auf diese Weise lerne ich weniger als 10 Prozent eines Menschen kennen und zumeist sind die Angaben „verschönert“. Um ein Date kommt man niemals herum.
Aber hier nun doch eine Empfehlung. Es muss nicht immer Essen oder Kaffee sein. Wie wäre es mal, sich für das erste Date auf einer Eisbahn zu treffen? Oder in einem Kletterpark? Bei beiden Gelegenheiten lernt man unter anderem die Geschicklichkeit und Hilfsbereitschaft des anderen gut kennen. Allerdings sollten Sie sich in dieser Hinsicht nicht gleich selbst eine Blösse geben. Vielleicht ist ja auch ein Treffen in einem Reisebus das richtige für Sie und Sie fahren mit Ihrer Verabredung auf eine kleine (halbtägige!) Reise. Das Ziel sollte in der Nähe sein. 🙂
Nun stürmen wir aber wieder zeitlich voran zur 2. und 3. Phase. Nehmen wir an, dass der „Vertragstag“ ein besonders guter für unser Hochzeitspaar geworden ist. Nehmen wir weiter an, das Paar möchte nun auf Hochzeitsreise gehen und legt grossen Wert darauf, dass diese natürlich wieder hochqualitativ abläuft. Als Beispiel für ein Projekt nehmen wir hier die Reise selbst.
Wie in einem meiner anderen Artikel empfehle ich zur Qualitätssicherung einer Reise neben der gründlichen Internet-Recherche den Besuch eines Reisebüros oder besser sogar zweien. Aus der Internetrecherche sollten Sie schon bestimmte Kriterien mitbringen. Das macht das Leben des Reiseberaters um einiges leichter, als wenn Sie hingehen und feststellen:
Das möchten Sie zwar, aber legen Sie vorher fest, was „wunderbar“ in etwa für Sie bedeutet.
Nehmen wir an, Sie haben nach eingehender Recherche und bei Besuchen des Reisebüros Ihren Traumort für die Hochzeitsreise gefunden. Dies ist nur ein Teil der Vorbereitung. Die eigentliche Arbeit beginnt nun mit den Details, wie Terminfestlegung, An- und Abreise, Mobilität vor Ort, Hotel, Verpflegung, Freizeitangebote, Reiseversicherung, Krankheitsvorsorge etc. pp.
Denken Sie daran: Was Sie in dieser Phase übersehen oder burschikos durchwinken, kann Ihnen später schwerstens auf die Füsse fallen, insbesondere bei einer Hochzeitsreise. Ich will Sie nicht beunruhigen, aber einige Hochzeitsreisen wurden schon früher als vorgesehen beendet. Zumeist liegt das – sie werden lachen – an fehlenden Qualitäten. In welchem Bereich auch immer …
Am besten suchen Sie Reiseberater, die an Ihrem Wunschort schon waren. Manchmal helfen da auch Freunde und Bekannte als Experten. Aber auch bei ihnen ist Vorsicht geboten, denn meistens urteilen sie recht subjektiv und haben zumeist auch nur einen kleinen Teil des Reiseziels kennengelernt, zumeist auch nur ein einziges Hotel (Hoffentlich!). Das gleiche gilt übrigens auch für einzelne Kritiker in den Reiseportalen. Immerhin können Sie aus mehreren Kritiken (bestenfalls auch aus mehreren Portalen) eine Tendenz herauslesen. Wenn Ihr Zielort im nicht deutsch-sprachigem Ausland liegt und wenn Sie sprachlich begabt sind, können Sie auch Portalseiten des Zielortes durchsuchen. Manchmal helfen auch WebCams aus den Urlaubszielen, um einen Eindruck zu bekommen.
Noch ein weiterer Qualitäts-Tipp: Gute Reiseberater in einem Reisebüro können Ihnen zumeist Kontaktpersonen vor Ort nennen, an die Sie sich im weiteren Verlauf der Vorbereitung wenden können. Oft finden sich auch in Portalen wie XING oder Facebook Gruppen, die sich besonderen Zielorten widmen. Ich nehme an, dass Sie dabei Werbung und echtes Vorort-Wissen unterscheiden können. Überprüfen Sie die Empfehlungen aus den Portalen dennoch mit Ihrem Reiseberater.
Wenn Sie nun alles bestens vorbereitet haben, freuen Sie sich wahrscheinlich schon auf die Durchführung-Phase, also die Hochzeitsreise selbst. Zumeist wird übersehen, dass wir ja auch noch aus den Projekten eine Erprobungsphase kennen.
Wie Sie diese Phase gerade in diesem Fall gestalten können (wo man doch denkt: Wie kann ich denn eine Hochzeitsreise proben????), darüber werde ich Ihnen im 2.Teil dieses Artikels Empfehlungen geben, die dazu betragen können, die Qualität Ihres „Hochzeitsprojektes“ schon im Vorfeld der eigentlichen Reise entscheidend zu verbessern.
Und vergessen Sie nicht. Dies alles sind nur Beispiele, mit welchen Methoden Sie eine hohe Qualität in Ihren Projekten erreichen können. Die Beispiele – die Sie durchaus auf andere Projekte übertragen können – sollen zudem verdeutlichen, das Qualität mindestens genau so wichtig für erfolgreiche Projekte ist wie die Vollständigkeit der Projektdurchführung, die Termingenauigkeit und die Budgeteinhaltung. Und so schliesse ich den 1.Teil dieses Themas mit einer anschaulichen Grafik für die Abhängigkeiten der Zielsetzungen eines Projekts ab. Wie Sie bestimmt schon wissen:
Das gilt auch für die beispielhafte Hochzeitsreise. Und dort gilt ganz besonders:
Herzlichst, Ihr Erhard Schrebb
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